Appius Lacer war so zufrieden, dass er laut mit sich selbst sprach. In dem kurzen Augenblick, als sich sein Großonkel auf die Seite dieser beiden Verrückten, Marcus und dieser Bauersfrau, geschlagen hatte, hatte sich der junge Architekt um seinen Plan gesorgt. Dieser Plan war eigentlich recht einfach. Er würde eine Festung in der Nähe des Dorfes bauen, womit die Verteidigung des alten Geiers so lange geschwächt wäre, bis die Römer kämen. Dann würden sie angreifen.
Aber jetzt funktionierte es sogar noch besser, als er sich erträumt hatte! Appius fragte sich, ob diese Frau, Kora, einfach nur verrückt war oder vielleicht sogar eine Spionin Roms? Wenn letzteres der Fall war, musste er zugeben, dass sie sich viel besser verstellen konnte als er selbst. Irgendwie war es ihr gelungen, den alten Geier davon zu überzeugen, ihr Tonnen von Rohstoffen für nichts zu überlassen! Angesichts dieser Dreistigkeit musste er laut auflachen.
Aber bald würde sowieso alles vorbei sein. Ob Kora nun eine römische Spionin war oder nicht, er würde sie nicht lange genug am Leben lassen, um das herauszufinden. Niemand würde ihm seinen Triumph streitig machen, wenn er Rom den Schlüssel zum Sieg brachte. Er würde ihm ganz allein gehören. In wenigen Tagen würden die römischen Banner über den Toren flattern, im Nest des alten Geiers.
Appius seufzte. Schade eigentlich, dass Marcus seinen Plan nicht unterstützte. Er war ein guter Spielkamerad, nicht allzu schlau, aber loyal, und deshalb vergeudete er weiterhin seine Zeit in diesem gottverlassenen Land. Das war die richtige Entscheidung, redete er sich immer wieder gut zu, aber irgendwie klang es nicht so beruhigend wie vorher.
Plötzlich sah Appius etwas, das ihm das Herz in die Hose rutschen ließ. Der Raubvogel der Frau – ein Falke – saß in seinem Fenster und sah ihn direkt und aufmerksam mit seinen intelligenten großen Augen an.