Von Katapulten und siedendem Öl: Die Römer stehen vor der Tür

Die Armeen der Vergangenheit trafen sich meist auf dem Schlachtfeld, ein direkter Kampf war die übliche Art eine Schlacht zu entscheiden und damit auch oft die Herrschaft über ein Gebiet zu klären. Obwohl auch diese Form der Kriegsführung mit ihren eigenen Taktiken, Einheiten und Strategien höchst interessant ist, widmen wir uns heute einem anderen Thema: Den Belagerungstechniken der Römer.

Wenn der Gegner sich in eine Festung oder eine befestigte Stadt zurück zog, mussten die Strategien und Taktiken der Belagerung angewandt werden. Um eine starke Stellung gegenüber dem befestigten Gegner zu erreichen, war es notwendig, diesen von seinen Ressourcen abzuschneiden, insofern das möglich war. Um dieses Ziel vollständig zu erreichen, musste der Gegner umzingelt sein, Verbindungen zur See oder Flüssen waren ebenfalls potentielle Risiken: Sie boten die Option zur Flucht, Verstärkung oder des Transports von Nahrung, Waffen und Informationen und mussten daher ebenfalls kontrolliert werden.

Wenn diese Kontrolle über die Umgebung – sowie ein befestigtes Lager außerhalb der Angriffsreichweite, errichtet auf einem erhöhten Punkt – gesichert war, begann das lange Warten. Denn üblicherweise, genügte es, den Gegner schmoren zu lassen: Wenn die Nahrung knapp wurde, die Moral sank und ein Verrat für Einzelne attraktiv zu werden schien, reichte das meist für den Sieg aus.

Falls dies nicht gelang, war ein wohl geplanter Angriff mit Artillerie und den berüchtigten Belagerungswaffen der nächste und meist letzte Schritt. Um die hohen Mauern des Gegners zu umgehen oder zu neutralisieren, wurden mobile Belagerungstürme gebaut. Diese Türme konnten tatsächlich Schlachten beenden: So hoch, oder höher als die Burgmauern der Gegner, mit Lehm oder in Essig getränkten Tierhäuten vor Feuer geschützt, mit weiterer Rüstung gegen normalen Schaden gewappnet, bemannt mit Bogenschützen und Infanterie waren diese scheinbar langsamen und unnötigen Einheiten so effektiv wie beeindruckend.

Dennoch sind wir eher an Geschichten und Bilder von großen Artillerie-Anlagen gewohnt: Katapulte und Ballista in all ihren Formen und Namen wurden über die lange Zeit der römischen Kriegsführung weiterentwickelt und verändert aber ihr Prinzip blieb immer gleich: Projektile über lange Distanzen auf den Gegner zu schießen oder zu schleudern um die Festung innen oder außen zu beschädigen.

Um dies zu erreichen, nutzten die verschiedenen Waffen eine große Auswahl an Techniken, von Gegengewichten bis hin zu armbrustartigen Waffen. Um die Mobilität dieser teilweise großen und schweren Waffen zu erhöhen, wurden sie auf Wagen geladen. Natürlich nutzten auch Verteidiger Belagerungswaffen zur Verteidigung aber da sie keine Mauern einreißen mussten um ihr Zeil zu erreichen, wählten sie ihre Projektile anders aus: Feuerbälle waren die wohl spektakulärste Option unter den Geschossen und für die Verteidigung sehr gut geeignet. Weitere Projektile waren Steine bis zu einem Gewicht von 80 Kilogramm sowie schwere Pfeile und Bolzen. Die meisten dieser Belagerungswaffen wurden bereits von den Griechen eingesetzt aber die Römer verbesserten sie erheblich und waren für ihre exzellenten Ingenieure bekannt.

Wenn die Angreifer der Festung nähre kamen, wurden oftmals Rammen genutzt um die Tore zu durchbrechen. War dies erfolgreich, wurden die ersten Soldaten, die die feindliche Festung betraten – insofern sie überlebten – reich belohnt. Ihre Aufgabe war sehr riskant, da die Einwohner der Festung nicht nur alle möglichen Gegenstände nach ihnen warfen, sondern auch kochendes Wasser und siedendes Öl über ihre Köpfe gossen bevor sie ihnen im offenen Kampf gegenüber standen.

Die Römer brachen eine Belagerung in der Regel nicht ab: wenn sie begonnen hatte, blieben die Römer bis der Gegner aufgab oder seine Armee besiegt. Es gibt natürlich Ausnahmen zu dieser Regel (zum Beispiel die Blockade von Gergovia durch Julias Caesar) aber wenn die Römer mit Belagerungsausrüstung auftauchten, blieben sie meist, bis ihnen der Ort gehörte.

Eine ziemlich zielstrebige Einstellung, oder? Vielleicht können starke Travian-Spieler diese Technik für sich übernehmen? Falls ja: lasst es uns wissen!

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One thought on “Von Katapulten und siedendem Öl: Die Römer stehen vor der Tür

  1. Ich brauchen einen Aufhänger: Die Römer entdeckten die Germanen!

    Archäologen spinnen. Aus allem wird ein religiöses Kultobjekt gemacht wie beispielsweise aus dem Sonnenwagen von Trundholm. Was sieht man denn? Ein Pferd mit Rädern, das einen Wagen zieht. Auf dem Wagen ist ein vergoldetes Rad installiert. Daß das die Sonne darstellt, ist reine Spekulation. Tatsachen sind Pferd, Wagen, Räder. Der Hersteller hat den täglichen Gebrauchsgegenstand der Dorfgemeinschaft dargestellt.
    Der Wagen war ein Schmuckstück und stand vielleicht im Hause des Herstellers selber? Schon die Idee, daß der angebetet worden sein soll, ist skurril.
    Die Sonne könnte ebenso gut ein Rad darstellen. Vielleicht hatte der Hersteller einen Rädertick, denn Pferde mit Rädern gibt es nicht.
    Pferde lassen sich domestizieren und sie legen Zugtier und Wagen nahe. Auch damals gab es was zu transportieren und umzupflügen. Das Pferd war der Kulturbringer! Pferd und Rad muß man zusammen denken.
    Die ältesten Höhlenmalereien von vor 32.000 Jahren zeigen Pferde. Manche Malereien sogar Räder, oder Pferd, Wagen, Wagenlenker.
    Man malt das, was man sieht. Pferde, Stiere, Ziegen – die Haustiere. Räder. Das Wild, das man jagt. Die älteste Radspur soll 40.000 Jahre alt sein nahe Köln.
    Die Maler haben auch nicht in der Höhle gelebt. Die haben im Dorf gelebt und sind nur zum malen in die Höhle gegangen. Es gab keine Höhlenmenschen.
    Die Farben in lascaux sind nach 32.000 Jahren so frisch wie am ersten Tag. Die Tiere sind in ihren Naturfarben gemalt worden und die Farben unglaublich haltbar. Daß zottelige Rohlinge, die herumgrunzen und Tiere mit den Zähnen reißen, solche Farben herstellen konnten, ist nicht anzunehmen.
    Und das war eine ganze Menge Farbe, die die Maler an die Wand gebracht haben. Die Farben, so die einfacher Erklärung, waren zum Kleider färben. Die stammten aus dem Dorf.

    Waren die Räder vom Wagen kaputt, die waren ja aus Holz, wurden die in den Wald geworfen und da sind die dann vergammelt. Daß man heute überhaupt 5000 Jahre alte Holzräder findet, ist schon seltsam genug.
    Wir leben hier gewiss zehntausende Jahre – mit Pferden, Wagen, Haustieren in Dörfern mit Häusern aus Holz. Das ist unsere Kultur. Unauffällig, weil ohne Götzen und Steinbauten.
    Die Götter hassen Menschenwerk. Man klammerte sich nicht an Besitz, den man sowieso nicht mit ins Jenseits nehmen konnte.

    Die Germanen tauchten nicht aus dem Dunkel auf, die waren schon immer da mit Pferden, Wagen und Rädern, Dörfern und Haustieren. Die Götter hatten Pferde, Wagen und Haustiere. Es war nur niemand da, der das gesehen hat.

    Die Indianer hatten keine Räder, weil sie keine Pferde hatten. Erst die Europäer haben das Pferd nach Amerika gebracht.
    Die Ägypter hatten keine Räder, weil sie keine Pferde hatten. Erst die Hyksos haben 1500 v.Chr. das Pferd nach Ägypten gebracht.
    Indiander und Ägypter waren kulturell stehen geblieben. Die Hauptbeschäftigung war wohl die mit dem Tod. Deshalb waren die Mythen so destruktiv.
    Im Übrigen sollen die Pyramiden und Tempel beider Kulturen aus „Beton“ sein. Bekannt ist das seit 1982.

    1. Feuer in einer Höhle räuchert die Höhle ein. Die hat ja keinen Abzug. Die Maler können sich nicht lange in der Höhle aufgehalten haben.

    2. Auf mehreren Höhlenbildern sind Gatter (auch bei Pferdebildern) zu erkennen. Der Maler hat sie stilsicher angedeutet.

    3. Ich habe denselben kleinen Finger ein bißchen krumm auf Grund einer Verletzung wie der Maler mit den Händeabdrücken in Lascaux.

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