Aus den Schriftrollen des Henrik 2

Schon bald erreicht meine Heldin Rom. Die Bäume sind hierzulande noch sommergrün, während im hohen Norden die Blätter bereits herunterfielen. Nichtsdestotrotz ist es auch im südlicheren Teil Europas frischer geworden. „Zeit für etwas Warmes“, dachte sie sich. Und in dem Moment erspähte sie in der Ferne ein germanisches Dorf. In der einheimischen Schankwirtschaft angekommen, wollte die Heldin warmen Met bestellen. Dieser war aber leider ausgegangen. Zur Not gab es ein anderes heißes Getränk: Tee. Mit dem Tee servierte man ihr außerdem eine Schriftrolle zur Geschichte des Aufgussgetränks in Travian.

Abwarten… und Tee trinken?

Eine neue Schriftrolle muss her! Ich, der besonnene Henrik, bin Zeuge einer etwas kuriosen Mentalität unserer fern süd-östlichen Mitstreiter geworden. Da kamen wir aus unserer anstrengenden Reise, und dazu bei einer Affenhitze, und dann gibt es bei unseren Freunden keinen Met! Wir sind aber am Verdursten.

Nun gut, der Dorfälteste beruhigte uns mit der Information, dass uns ein Aufgussgetränk serviert wird. Jedoch müssen wir in das nächstgelegene Gebäude. Hier gibt es nämlich keine Brauerei, sondern ein „Teehaus“. Sind unsere Alliierten noch bei Sinnen? Bei den heißen Temperaturen einen Tee trinken?

Nun denn, wir wollten nicht unhöflich sein und genehmigten uns ein Glas. Ich hoffte inbrünstig, dass ich einen „im Tee“ habe, aber leider keine Spur von Alkohol. Aber dann, nach einigen Minuten des Genießens wurde mir warm ums Herz. Ein wohliges Gefühl machte sich bei uns allen bemerkbar. Der Tee verhalf uns zu einer entspannten Atmosphäre, die sich positiv bei unseren Verhandlungen auswirkten. Unsere Freunde lagen wohl doch nicht ganz so falsch.

Tea Time!

Und so beschlossen wir, ab dem heutigen Zeitpunkt unsere diplomatischen Besprechungen im Teehaus abzuhalten. Es ist weder laut, noch neigt einer dazu, eine Schlägerei anzufangen. Manchmal merke ich, welch „barbarisches“ Verhalten wir im hohen Norden nach ein paar Krügen Met an den Tag legen. Und hier, in der heißen Sonne des Travianlandes, inmitten der Wüste, behalten die Bewohner einen kühlen Kopf mit einer Tasse Tee.

Ob gezuckert, oder lange aufgebrüht: hier in den Gebieten, wo man von Alkohol nicht viel hält, ist der Tee fast schon ein Nationalgetränk. Und das Teehaus ist somit zu einem gesellschaftlichen Zentrum geworden. Hier geht es sehr kultiviert zu. Man sieht auch keinen Tisch, an dem Glückspiele stattfinden. Vielleicht sollte ich, der einsichtige Henrik, einmal mit unseren Volksleuten reden. Ein paar seelenruhige Teestunden könnten ihnen auch nicht schaden. Weniger Met, mehr Tee fordere ich!

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